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08.08.2021Tag 07 an der Weser

Heute ist Sonntag und ich hatte vor, für diesen Tag in den Blog zu schreiben: „Sonntag ist Ruhetag.“ Aber so einfach ist es dann doch nicht. Das mit dem Ruhetag funktionierte bis etwa gegen 13:15 Uhr. Okay, davor hatten wir schon unsere Pipibox geleert und Wasser für die Spülung nachgefüllt, aber solche Routinetätigkeiten sind der Rede nicht wert. Irgend etwas sonntägliches sollte unternommen werden und nach einigem hin und her überlegen kam die Idee: Wir machen einen Sonntagsausflug und zwar in den Tierpark an der Sababug. Und so packten wir den Fotoapperat, Jacken und Trinkflaschen ein und fuhren mit dem Dicken die 17 km bis zum Tierpark. Als wir ankamen, war die Parkplatzsituation schon fast außer Kontrolle. Anscheinend hatten noch ein paar mehr Mitbürger dieselbe Idee. Nach etwas Suche auf dem Parkgelände fanden wir dann aber eine gute Stelle, um den Dicken abzustellen. Die Schlange an den Kassenhäuschen war übersichtlich und wir waren schnell im Park.

Eingang des Tierparks vom Tierpark aus gesehen

Nach kurzen Studium des Parkplans entschlossen wir uns gegen den Uhrzeigersinn vorzurücken. Dies hieß zuerst zu den Wildschweinen, vorbei an den Auerochsen und verschiedenen Wildarten, um dann bei einer Verpflegungsstation zu landen.

Alex erjagte für jeden von und eine Bockwurst mit Senf und - weil Brauch im Urlaub - eine Sprite.

Frisch gestärkt machten wir uns los, den Wolf, den Luchs und den Vielfraß zu suchen. Dabei mussten wir zuerst an einer Herde von weißem Damwild vorbei. Das war ein sehr mystischer Anblick und wir dachten sofort an Sagen oder Geschichten, bei denen weiße Hirsche immer eine ganz besondere Rolle spielten. Tatsächlich glaubte man früher, dass, wenn jemand auf der Jagd einen weißen Hirsch erlegt, er innerhalb eines Jahres sterben würde.

Weißes Damwild

Bei den Wölfen und den Luchsen hatten wir kein Glück. Ich denke, dass sie es sich irgendwo im Gehege, vor Blicken der neugierigeren und lauten Besucher geschützt, gemütlich gemacht hatten. Den Vielfraß hingegen fanden wir auf dem Rücken liegend und mit einem Ast spielend auf seinem Lieblingsplatz im Gras. Leider war es nicht möglich ihn richtig schön zu fotografieren, da ich nicht nahe genug an den Zaun herankam.

Der Vielfraß - ein wirklich großer Mader

Mittlerweile waren schon drei Stunden vergangen und wir machten uns auf den Weg zum Ausgang. Dabei kamen wir noch an Sumpfschildkröten, Leingänsen, Esel und Ziegen vorbei.

Sumpfschildkröte und Leingänse

Wir können den Tierpark nur empfehlen. Er ist eher wie eine Ranch mit großen Weideflächen und sehr großzügigen Gehegen. Man spaziert wie durch Wald und Flur und hier und da tauchen die Tiere auf. Für kleine Kinder können die Strecken, die gegangen werden müssen, etwas zu lang sein, aber ein Bollerwagen schafft hier gute Abhilfe.

07.08.2021 der 06. Tag an der Weser

Es ist kurz vor 06:00 Uhr. Alex schält sich aus ihrem Bett und macht sich startklar. Das Ziel: Einen 10km Lauf für die Kinderkrebshilfe.

Wir sind während der letzten Tage verschiedene Strecken durch Bad Karlshafen und auf dem Campingplatz abgegangen, um herauszufinden, wie die beste 10 km Strecke verläuft. Alex hatte nun ein paar Möglichkeiten im Kopf und start mit zwei Runden um den Campingplatz. Dabei weckt sie ein paar Hunde auf aber bevor die Herrchen nachschauen konnten, ist Alex schon um die nächste Ecke. Dann geht es vom Campingplatz runter und über die Brücke nach Bad Karlshafen rein. Die Weserpromenade entlang und dann um den Hafen herum, an der Grundschule und dem Rathaus vorbei, zur Wesertherme und zur Promenade zurück. Dieser Kringel wird noch ein zweites Mal gelaufen und jetzt geht es wieder zum Campingplatz. Punktum am Eingang des Campingplatzes zeigt die Sportuhr 10km an. Es ist geschafft. Alex verschwindet Richtung Duschen.

Die Hälfte ist geschafft.

Der nächste Höhepunkt steht an, das Frühstück. Während Alex lief, war ich beim Bäcker und habe schon frische Brötchen geholt. Der Kaffee brodelt im Perlator und die Eier schwimmen im kochenden Wasser dem perfekten Frühstücksei entgegen. Pünktlich mit der Rückkehr von Alex sind Kaffee und Eier fertig. So früh wie heute sind wir mit dem Frühstück in den letzten Tagen noch nicht dran gewesen. Das Leben auf dem Campingplatz nimmt erst jetzt langsam seinen Lauf und es ist mit 16° Grad auch noch etwas frisch. Vielleicht ist dieses Frühstück das bisher gefühlt beste in diesem Urlaub.

Morgens in Bad Karlshafen.

Ach ja, da war ja noch etwas. Immer wenn wir die Spüle in unserem Hubi benutzen ist danach eine bestimmte Stelle im Besteckfach unter der Spüle etwas feucht. Wir hatten es beim letzten TÜV schon dem Händler gesagt, aber scheinbar hat es nichts geholfen. Deshalb nehmen wir nun die Küche auseinander. Zuerst muss der Besteckkasten entfernt werden. Gut, das war einfach und dann sehen wir auch schon den Übeltäter, es ist die Verbindung zwischen dem Abfluss der Spüle und dem Abflussschlauch. So wie es aussieht, genügt die dort eingesetzte Schlauchschelle nicht und es bedarf eines Austausches. Ich besorge schnell eine neue Schelle im Campingladen des Campingplatzes und ersetze die alte. Die Lösung funktioniert, ist aber nicht optimal. Bei dem Abflussschlauch handelt es sich nämlich um einen Spiralschlauch und die neue Schelle ist breiter als der Abstand zwischen den Spiralen. Aber es ist erst einmal dicht und nun kann in Ruhe eine Schelle besorgt werden, die speziell für Spiralschläuche ausgelegt ist. Besteckkasten wieder rein und erst mal fertig.

Nach dem Mittagessen brechen wir zu einer Radtour nach Beverungen auf. Laut Angabe auf dem Wegweiser sind es 8,3 km. Die Strecke verläuft zu einem großen Teil auf dem Weser Radweg rechts der Weser entlang. Wir kommen auch unterhalb des Weser-Skywalk vorbei und an einer kleinen Personenfähre in Herstelle. Diese Fähre hängt an einem Laufseil, welches hoch über der Weser verläuft. Die Fähe selber hat keinen Motor, sondern wird durch die Kombination des Laufseils, der Strömung und dem Winkel der Fähre zur Stömung bewegt. Weiter geht es nach Würgassen, am Weserberglandsee mit seinen vielen Holz-Ferienhäusern und dem Yachthafen vorbei nach Lauenförde. Jetzt sind wir bald am Ziel. Wir fahren über die Weserbrücke auf die andere Seite der Weser und sind in Beverungen. Hier und da finden wir noch ein altes Haus, aber Beverungen wurde oft zerstört und wieder aufgebaut. Dadurch sind die typischen alten Fachwerkhäuser größtenteils verschwunden. Wir gehen weiter zur Uferpromenade, die eher einem Park gleicht. Viele Sitzgelegenheiten, ein Spielplatz und Fuß- und Radwege sind hier angelegt. Wir gehen gemütlich, die Rädchen schiebend, durch die Anlage. Sie endet an der Weserbrücke, über die wir vorhin gefahren sind. Und so machen wir uns auf den Rückweg.

Beverungen und das Schloss von Herstelle

Am Campingplatz angekommen verstauen wir die Räder und genießen das schöne Wetter bis zur nächsten Wolke. An dem Kneippwetter hat sich leider noch nichts geändert.

Ich habe heute mit einem Mitcamper gesprochen, der einen Pickup fährt und zwar einen Renault Alskan. Er ist 87 Jahre alt. Alle Achtung.

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06.08.2021 der 05. Tag an der Weser

Der heutige Tag glich einer Kneippkur. Kam die Sonne durch, war es sehr heiß, war die Sonne weg kam heftiger Wind auf und es fing an zu regnen. Und so verbrachten wir heute die meiste Zeit an und auch in unserem Wohnwagen. Am späten Mittag konnten wir dann einen ausgiebigen Spaziergang in und um Bad Karlshafen machen, ohne nass zu werden. Hier ein paar Eindrücke:

Rathaus, Hafenbecken und Hafenschleuse

Irgendwie macht sich der Freitag bemerkbar. Es kommen sehr viele neuen Camper am Campingplatz an. Seien es Wohnmobile, Wohnwagen oder auch Zelte. Um uns herum wird fleißig gewerkelt, damit die Zelte stehen, die Wohnwagen in Waage aufgestellt sind und die Vorzelte richtig sitzen. Kurz und knapp: Es herrscht ein reges Treiben.

Vielleicht ist jetzt einmal der Zeitpunkt ein paar kleine Fotos von Mitcampern hier im Block einzustellen.

Die Mitcamper sind immer sehr interessant

Ach ja, und die Tierwelt darf natürlich auch nicht zu kurz kommen:

Nilgänse, Spatzen und Hausrotschwanz mit Mittagessen

Jippi, Sonne. Heute Morgen scheint die Sonne. Die Duschen funktionieren zwar gerade nicht, aber die gute Laune ist ungetrübt. Nach dem Frühstuck geht es los zum Cachen. Schließlich müssen wir ja ein neues Zuhause für den kleinen Wal finden, den uns Dominika anvertraut hat. Der Wal ist nämlich ein Travelbug und will von Hessen in den Norden. Nach kurzer Recherche ist ein neues Heim gefunden, der "Usedomer Travelbug- und Travelcoinresidenz". Also los geht's. Gesucht, gefunden und den Wal abgeliefert. Nun zum nächsten Cache, so der Gedanke. Mal wieder plötzlich aufkommender Regen ändert den Plan. Ab in den Zug und nach Heringsdorf zum bummeln. Aus dem Bummel wird die Suche nach Unterstellmöglichkeiten vor dem Platzregen. Dieser hört aber scheinbar gar nicht mehr auf. Schließlich landen wir in der Usedomer Inselbrauerei. Nach einem guten Essen geht es dann wieder durch den Regen zum Bahnhof und zurück in unser Zelt. Gegen Abend hört es dann endlich auf zu regnen und der Campingplatz erwacht. Man hört wieder die Kinder spielen und überall steigen die Rauchfahnen der Holzkohlegrills auf.

Heute morgen geht es mit der Bäderbahn nach Ahlbeck, dem östlichsten der drei Kaiserbäder hier auf Usedom. Kaiserbäder deshalb, weil hier Kaiser Wilhelm II Urlaub zu machen pflegte - ist schon ein bisschen her. Wir schauen uns die Ahlbecker Seebrücke an, die unter anderem auch in Loriots Film "Papa ante Portas" zum Schluss zu sehen ist, da dort seine Mutter ihren 80. Geburtstag feiert. Jetzt ist dort ein Restaurant und wir trinken in Gedenken an den Film eine Apfelsaftschorle. Dann machen wir uns los auf unsere drei Kaiserbädertour. Immer am Strand entlang, mit den Füßen in der Ostsee, geht es von Ahlbeck nach Heringsdorf und von dort weiter nach Bansin. Die Sonne brutzelt uns fast die Pelle vom Leib aber Dank der Sonnencreme bleibt der Sonnenbrand aus. In Bansin angekommen, machen wir uns auf die Suche nach dem Bahnhof und fahren dann wieder zurück zum Camoingplatz. Direkt nach dem Abendessen legt ein Gewitter mit anhaltendem Platzregen los. Einige Zelte werden überflutet. In einer kurzen Regenpause werden Gräben um die Zelte gezogen und einige Zelte hastig eingepackt. Dann geht es wieder los. Dagegen war der Regen am Wochenende Pillepalle. Laut Wetterbericht soll das meiste Wasser zwischen 23:00 und 02:00 Uhr herunterkommen. Es wird wohl eine kurze Nacht werden.
Hier noch ein paar Eindrücke unserer Strandwanderung:

Zwar bewölkt, aber warm. Der Strand ruft und wir folgen. Schnell noch Decke, Standmuschel und Bücher eingepackt und los geht es. Einen ganzen Tag lang am Strand rumgeflözt. Nur zum Mittagessen waren wir kurz am Zelt. Da für den Nachmittag Regen gemeldet war, war der Strand fast ohne Menschen. Und die Sonne kam am Nachmittag auch noch durch. Herrlich.

Wir werden vom Regen geweckt und entschließen uns, noch etwas weiter zu schlafen. Als wir aufstehen, regnet es nicht mehr und die Wolken verziehen sich auch. Und dann ist sie da, die Sonne über Usedom!!! Wir nutzen die Sonnenzeit, um die Plane neu auszurichten und unser Auto an der Grenze unsrer Parzelle zu parken. Das geht nämlich, weil unsere unmittelbaren Nachbarn vor und Links neben uns aufgebrochen sind. Jetzt haben wir endlich den Platz komplett, für den wir auch zahlen und können nun die Wäscheschnur dort spannen, wo auch die Sonne hinscheint. Außerdem können wir jetzt auch eine Bank und den Tisch in die Sonne stellen. Dort essen wir dann auch zu Mittag. Einem Nachbarn von uns wurde eine zu kleine Parzelle zugewiesen und nun helfen wir ihm Links neben uns zu ziehen. Unsere Luftpumpe funktioniert leider nicht so, wie sie soll. Man kann pumpen, bis einem die Arme abfallen, mehr als 2 Bar Druck bekommt man einfach nicht auf die Reifen. Diese sollen aber mindesten 3,5 Bar haben. Also, es muss eine neue Pumpe her. Wir machen uns auf nach Koserow und besorgen eine neue. Dann sehen wir uns noch die Seebrücke von Koserow an und schlecken ein Waldmeister-Softeis. Lecker!!! Auf dem Heimweg besorgen wir uns noch etwas fürs Abendbrot. Unser neuer Nachbar zeigt sich heute sehr anhänglich - mal sehen, wie sich das weiterentwickelt...

Wir wachen auf und es fehlt irgendwas. Nach kurzer Zeit kommen wir drauf. Das Trommeln des Regens ist weg. Wir schauen raus und die Sonne grinst uns an. Jippi! Nach dem Frühstück ist erst mal Zeltputz und Planenkorrektur angesagt. Auch den Zweisitzer kann man jetzt wieder vor das Zelt stellen. Wir packen unsere Räder aus und machen uns auf den Weg nach Loddin, um uns das Achterwasser anzuschauen. Die Sonne hat nun mittlerweile die Wolken fast komplett vertrieben und nur noch der kühle Wind erinnert an das gestrige Schmuddelwetter. Auf dem Rückweg machen wir Halt beim Stranddistelimbiss. Kehren aber nicht dort ein, sondern nebenan in einer Fischräucherei. Statt Kaffee und Kuchen gibt es Butterfisch und Matjeshering. Nachdem die Fahrräder wieder im Auto verstaut sind, geht es an den Strand. Dort ist sehr viel los und die Menschen versuchen alle einen Platz in der Sonne zu ergattern. Im Schatten ist es nämlich wegen des kalten Windes nicht so angenehm. Auch der Sand ist noch nicht wieder richtig trocken und unsere Decke wird an der Unterseite feucht ... Aber eh Mann, wir sind am Strand und in der Sonne!!! Wir bekommen einen neuen Nachbarn auf dem Campingplatz. Er ist mit einem Campinganhänger von 3Dog unterwegs, den er mit unserer Hilfe auf seiner zugewiesenen Parzelle positioniert. Manche Bäume stehen hier aber auch wirklich nicht günstig.

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...seit gestern Nachmittag und es scheint, als will es überhaupt nicht mehr aufhören!
Wir setzen uns vormittags in den Zug nach Zinnowitz, der fährt direkt beim Campingplatz los. Na, hier boxt der Bär, da ist was los. Sämtliche Läden haben auf und wir bummeln - trotz Regen. Bevor wir wieder zurückfahren, essen wir leckeren, frischsten Fisch (ja, richtig gelesen: wir haben BEIDE Fisch gegessen!!).
Unseren Zelteingang rüsten wir mit einer zusätzlichen Plane auf, damit wir lüften können, ohne, dass es reinregnet. Gegen Abend hört es auf zu regnen. Wir machen einen Strandspaziergang und finden schöne Muscheln.

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Heute morgen ist es bewölkt bis heiter. Nach dem Frühstück brechen wir zu Fuß auf ins 4 km entfernte Koserow. Dort angekommen, schauen wir uns das Seebad an der schmalsten Stelle der Insel an. Auf einem Infoschild wird die Sage der reichen Stadt Vineta erzählt, deren Dächer aus purem Gold gewesen sein sollten und die vor 1000 Jahren zwischen Karfreitag und Ostersonntag in der Ostsee versank. Nach dem Einkaufen geht es wieder zurück zum Campingplatz und dann wird erst einmal gekocht. Hier das Ein-Topf Rezept des Tages:
Zutaten: zwei Scheiben Bauchfleisch, Möhren, grüner Paprika, Fenchel, Bärlauch und Kartoffelbreipulver.
Zubereitung: Das Fleisch und das Gemüse würfeln. Dann das Fleisch mit etwas Margarine anbraten, das Gemüse hinzugeben, andünsten und mit Wasser auffüllen. Das Ganze kochen lassen, bis das Gemüse so ist, wie man es gerne isst. Als letztes solange etwas von dem Kartoffelbreipulver hinzugeben, bis man denkt, dass es nun dick genug ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!
Nach dem Essen geht's zum Abwasch und dann wird noch ein Milchkaffe gebraut. Kaum ist dieser ausgetrunken, fängt es an zu tröpfeln. Das Tröpfeln geht in ein Dauertröpfeln über und die Temperatur fällt auch ab. Wir verschanzen uns in unserem Zelt und werden dort der Dinge harren, die noch so kommen.
Anbei noch ein paar Eindrücke von gestern.