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Und was tut man da: Man genießt die letzten Stunden und gibt sich einmal der totalen Entspannung und dem Nichtstun hin. Haben wir gemacht. Von daher gibt es heute wohl nicht so viel niederzuschreiben.

Obwohl....während des Frühstücks beobachteten wir ein Insekt, das unterm Tisch ganz offensichtlich nicht wusste, wo es sein Ei hinlegen sollte. Bald lief es zu Dirk, bald zu mir... wir identifizierten es als Libellenlarve, die schlussendlich am Rad von Chantal 1 ihren Platz fand, um sich dort vor unseren Augen in eine wunderschöne hellgrüne Libelle zu verwandeln.

Links neu, rechts alt und abgelegt
Links neu, rechts alt und abgelegt

Wir haben auf unserer linken Seite neue Nachbarn bekommen, ein Paar aus Nürnberg. Es war auch gleich Kontakt da und wir haben uns etwas bei ihnen verplaudert. Aber es war gut.

Es waren wieder viele Boote auf der Altmühl unterwegs dabei waren auch einige Schulklassen, die winkten und riefen uns zahllose „Servus“ zu, während wir in den Liegestühlen lagen und lasen.

Am Abend fuhren wir ein letztes Mal mit den Rädern nach Beilngries und kehrten dort in das Gasthaus „Zur Gams“ ein. Wir hatten uns gegen die Mitnahme der Regenjacken entschieden und wurden prompt „gewaschen“. Nach dem sehr guten Abendessen machten wir uns zurück zum Wohni, bezahlten unsere Standgebühren, falteten die Räder zusammen und verstauten sie im Amarok. Morgen früh kommt der Rest dran und dann geht es Richtung Hosenfeld.

Dies war unser erster Urlaub in einem Wohnwagen überhaupt und der allererste in unserem eigenen Wohnwagen. Wir haben die vier festen Wände um uns rum genossen. Allein Schränke zu haben und einen Kühlschrank mit Eisfach ist sehr viel Wert. Wir sind begeistert. Wenn jetzt noch der Abbau und die Rückfahrt gut gelingen, dann war es wirklich perfekt. Mit Regentagen muss man in Deutschland immer rechnen, genauso wie mit einem plötzlichen Wärmegewitter, denn das gehört irgendwie dazu. Jetzt geht es gleich duschen und dann wartet noch ein Schluck Wein darauf getrunken zu werden. Wenn das nicht Urlaub ist....

Was uns auffiel:

  • ab jetzt ist Wohnwagen besser als Zelt.
  • die Natur ist einfach immer wieder faszinierend
  • Wetter-Apps wissen auch nicht zuverlässig, ob es regnet
  • bei nächster Wohni-Gelegenheit müssen wir das Rätsel um die Grünpflanzen auf den Tischen vor den anderen Wohni‘s dringend lüften

...wir bleiben dran...!!

Vielen Dank an alle, die unseren kleinen Campingurlaub im Blog mitverfolgt haben. Vielleicht liest man sich ja wieder beim nächsten Ausflug. Egal ob mit Wohnwagen, zu Fuß oder irgendwie.

Sonne gab es genug
Sonne gab es genug

Alex & Dirk

Heute morgen erwarteten uns dichte Nebelschwaden von dem verdunsteten Regenwasser. Aber es wurde merklich wärmer. Wir haben uns entschlossen einen Tag länger zu bleiben, also bis Donnerstag. Die nächsten Tage soll es sonnig und warm werden.

Als wir heute Chantal zur Grauwasserentsorgung gebracht haben, hatten wir einen netten Plausch mit zwei Campern aus Münster. Diese erzählten, dass sie auf dem Weg hierhin einen Stop zur Übernachtung in Fulda auf dem städtischen Stellpatz gemacht hatten. Das ist der große Parkplatz an der Weimarer Straße beim Wertstoffhof. Sie waren auch in der Altstadt und es hat ihnen wohl gefallen.

„Chantal“ ist unser Grauwasserkanister für das Spülwasser aus der Küche. Warum Chantal? Ganz einfach es steht drauf. Wir haben jetzt auch noch einen zweiten für das Bad. Der ist nicht ganz so komfortable wie Chantal mit Rädern und Griff zum Hinterherziehen aber er tut seine Pflicht. Wir haben ihn noch mit einem Trichter optimiert, so dass auch nichts daneben geht.

Da uns die Kekse und das Obst ausgegangen waren, fuhren wir mit den Rädern nach Beilngries. Dort suchten und fanden wir nach einigen Umwegen das Rewe. Rädchen geparkt, festgekettet, erwartungsvoll hineinmarschiert und geradewegs wieder hinausgeschickt worden. Es wurde im großen Stil umgebaut. Wir holten dann neben an im Lidl ein paar Zwetschgen und fuhren ins EDEKA. Dort gab es noch Erdbeeren und auch (lactosefreie) Kekse.

Nachdem wir wieder beim Wohni waren, gab es dann frischen Erdbeerjoghurt zu essen und wir fanden Zeit, etwas zu lesen. Es war sehr heiß heute 35 Grad hatten wir unter der Markise. Als es sich ein wenig abgekühlt hatte, machten wir uns noch mal los auf einen kleinen Spaziergang Richtung Kirchanhausen und wieder zurück.

Die Kirche von Kirchanhausen
Die Kirche von Kirchanhausen

Zum Abendessen gab es diesmal Gemüse von gelben Zucchini und Möhren mit Wiener Würstchen.

Was uns auffiel:

  1. Mücken ist die Außentemperatur egal, sie stechen. (den Dirk)
  2. Wie bekommen das Rätsel der künstlichen Blumen einfach nicht gelöst. Ein Tag bleibt noch.
  3. Es ist, entgegen der landläufigen Meinung, sehr, sehr angenehm, 1 - 2 Chantal‘s in der Nähe eines Wohni‘s zu haben.

Heute startete unser zweiter Ausflug. Ziel war der Altmühlsee bei Gunzenhausen. Motto des Ausflugs: Wenn ich einen See seh, brauche ich kein Meer mehr.

Und so haben wir nach dem Frühstück die Badehose und Bikini gepackt, sind in den Wolf und ab ging es. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde und wir standen am Parkplatz beim Seezentrum. Die Sonne schien, wir nahmen aus dem Amarok noch die Decke, Strandmuschel und Luftmatratze mit uns los ging es einen Platz am See zu finden für den Rest des Tages.

So jedenfalls der Plan. Während wir auf der Suche nach einem schönen Plätzchen waren, kam erst einmal ein Platzregen. Gottseidank waren die Sonnenschutzzelte vom Seefest am Sonntag noch nicht abgebaut und wir konnten uns unterstellen. Ein älteres Pärchen mit Fahrrädern gesellte sich alsbald zu uns. Wir unterhielten uns etwas, dachten an nichts böses und standen urplötzlich in einem Insektenschwarm, wir hielten es erst für kleine Grashüpfer. Und sie hielten uns für tolle Rastplätze. Nicht so schön für uns und es waren wirklich Abertausende von diesen ca. 3 cm langen grünen Dingern. Als sie dann endlich merkten, dass wir uns zu viert gegen eine Belagerung wehrten (sie brauchten ca. 20 Minuten für diese Erkenntnis), hörte es dann auch endlich auf zu regnen. Der Wetterbericht sagte jetzt: Der nächste Regen kommt gleich wieder. Und so beschlossen wir gen Wohni aufzubrechen.

Auf der Rückfahrt kamen wir am Brombachsee vorbei und hier waren die Straßen trocken. Kurzentschlossen bogen wir ab und suchten den nächsten Parkplatz. Von dort ging es an den Badestrand. Wir genossen nun 3 Stunden Sonne und Wasser.

Alex und die Lieblingsluftmatraze
Alex und die Lieblingsluftmatraze
Dirk um Kampf mit dem Gleichgewicht
Dirk um Kampf mit dem Gleichgewicht

Nachdem wir wieder trocken waren, machten wir uns auf den Rückweg zur Kratzmühle, wo zwei schöne Steaks auf den Grill warteten. Dazu gab es Eissalat mit Rucola und Radieschen.

Was uns auffiel:

  1. Das Wetter ist nicht da schon, wo man es gerne hätte.
  2. Hinter transparenten Luftmatratzen kann man sich nicht wirklich verstecken.

Wir wachen schon bei Regen auf. Es regnet nicht stark, aber anhaldend. Alex holt die Brötchen in dem kleinen Laden am Campingplatz ab. Man kann sich die Brötchen einen Tag vorher bestellen und sie dann am Folgetag ab 7:00 Uhr abholen. Kaffee gibt es aus unserer neuen Kanne.

Während des Frühstückes nimmt der Regen zu und bald waren wir von einem lauten Prasseln umgeben. Es regnete so stark, dass auf der Altmühl auf einmal Blasen trieben. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Kurz nach dem wir mit dem Essen fertig waren, kam auch wieder die Resteverwertung angewatschelt. Die kleinen sind schon ein ganzes Stück gewachsen in den letzten sieben Tagen.

Trotz allem Wetter waren auch heute wieder viele Kanuten auf der Altmühl unterwegs. Gestern sind sogar zwei junge Mädchen in Schwimmwesten die Altmühl flußabwärts geschwommen. Auf die Frage hin, ob sie ihr Kanu verpasst hatten, antwortete eine „bin rausgesprungen ist sehr nice hier drin“.

Ein Kanu von gefühlt tausenden.
Ein Kanu von gefühlt tausenden.

Am Nachmittag starteten wir zu unserem ersten Kulturausflug. Hier sagen Bilder mehr als Worte:

Kloster Weltenburg - Innenhof Richtung Kirchenportal
Kloster Weltenburg - Innenhof Richtung Kirchenportal
Innenhof Richtung Eingang und Wirtshaus
Innenhof Richtung Eingang und Wirtshaus
Weltenburger Donauenge
Weltenburger Donauenge

Da es schon etwas später war, nutzen wir die Gelegenheit für ein Abendessen.

Bayrisch urig und gut
Bayrisch urig und gut

Was uns auffiel: Bisher dachten wir das eine Anti-Mückenkerze dazu da ist, um Mücken fernzuhalten.

Irgendwie funktioniert unsere anders.

Ohne Worte
Ohne Worte

Augen auf und Regen. Zwar nicht stark, aber ausdauernd es regnete eigentlich bis auf ein paar Minuten vom Morgen bis um 20:00 Uhr am Abend.

Es regnete ohne Wind strack von oben und so konnten wir das Frühstück unter unserer Markise genießen. Richtig kalt wurde es auch nicht. Beim Frühstück hatten wir 19 Grad und es wurden am Nachmittag 22 Grad. Auch die zwölfköpfige Entenfamilie besuchte und wieder und staubte noch Reste von den Brötchen ab.

Heimisches Resteverwertungsgremium
Heimisches Resteverwertungsgremium

Samstag ist heute, dass heißt, wir mussten für zwei Tage einkaufen und auch neues Wasser zum Trinken besorgen. Also machten wir uns im Amarok auf Achse. Dieser hat heute Geburtstag. Ein Jahr lang wird er nun schon von Alex gehegt und gepflegt, der Wolf. Wolf? Ja, Wolf. Amarok oder auch Amaruq ist bei den Inuit ein einsam durch die Polarregion streifender, riesiger Wolf aus ihren Mythen. Deshalb sagt Alex auch immer liebevoll „Wölfchen“ zu ihm.

Wir fuhren nach Neumarkt, einer recht großen Stadt in der Nähe. Bummelten etwas durch das große Einkaufszentrum und ich kaufte mir einen Lego Blockhead, das sind kleine globale Figuren aus Lego, mit dem Aussehen von Darth Vader aus Star Wars. Praktischerweise gab es in dem Einkaufszentrum auch ein Rewe und so konnten wir unsere Wochenendeinkäufe gleich dort erledigen.

Zurück am Wohni versuchte ich den Brauchwasserabfluss der Küche mit Hilfe von ein paar dünnen Rohren auf die andere Seite des Wohnwagens zu dem Brauchwasserabfluss des Waschbeckens zu verlegen. Das Vorhaben scheiterte aber kläglich, da ich schon in der Mitte des Wohnwagens mit dem Rohr zu niedrig war, um in den Brauchwasserkanister hineinzukommen. Also brauchen wir dann doch wohl einen zweiten Brauchwasserkanister. Schade.

Nach der Aktion testeten wir unsere neue Kaffeekanne, einen Perlator. In der Kanne befindet sich ein Behälter, in den das Kaffeepulver gefüllt wird. In die Kanne kommt dann so viel Wasser hinein, bis es kurz unterhalb des Behälters steht. Der Behälter selber steht auch einem Fuß in der Kanne, durch den das Wasser, wenn es kocht aufsteigt und dann von oben durch den Kaffeebehälter nach untern zurück fließt. Kurz und knapp: kocht das Wasser, sind die 1,5 l Kaffee fertig. Das funktioniert jedenfalls hervorragend und der Kaffee ist sehr gut.

Der Perlator
Der Perlator

Zum Abendessen hatten wir frische Champions mit Ei und Rucola. Auch sehr lecker; vor allem, wenn noch etwas Knoblauchöl dran ist.

Was uns auffiel: Sucht man Plastikblumen - also so welche in einem Blumentopf, so verstecken sie sich. Wir wollten eine für unseren Tisch besorgen, um zu ergründen, was es damit auf sich hat.

Wir bleiben dran.

Heute hatten wir 34 Grad im Schatten. Dieser Hitze konnte nicht entflohen werden. Auch der Wohni hatte dann eine Innentemperatur von 31 Grad aber ohne Lüftchen. Unter der Markise ging es gerade so.

Nichtsdestotrotz sind unsere liebsten Nachbarn auch wieder erschienen:

Wohl ein Entenpärchen.
Wohl ein Entenpärchen.

Was tut man bei Hitze? Na klar, man setzt sich auf das Rad, denn Fahrwind kühlt. Außerdem wollten wir heute Abend etwas auf den Grill hauen und so mussten wir noch einkaufen. Räder genommen und ab nach Beilngries.

Fahrtwind war da, Gegenwind auch aber kaum Luft zum Atmen. Noch nie waren die 5,5 km Radweg länger als heute. Es waren auch kaum Menschen auf dem Weg unterwegs, weder Wanderer noch Fahrradfahrer. In Beilngries kamen wir pünktlich zur Mittagspause der meisten Geschäfte an. Das EDEKA hatte auf und wir fanden auch einen Metzger. Der Rückweg zog sich erneut wie Kaugummi.

Am Campingplatz angekommen belohnten wir uns mit einer Melone mit Joghurt. Danach gingen wir zum See gegenüber und suchten uns ein schönes Plätzchen im Schatten.

Zum Abendessen wurde unser Grill angefeuert mit heute mal zehn Grillbrikets, damit es genug Hitze zum Grillen gab. Als der Grill dann soweit war kamen zwei schöne Lammlachse drauf. Dazu gab es Salat.

Fast wie im Restaurant.
Fast wie im Restaurant.

Und hier noch mal unseren Wohni aus der Entenperspektive

Oh, wer sitzt denn da?
Oh, wer sitzt denn da?

Was uns auffiel: Viele Camper haben eine Blume auf dem Tisch stehen. Meistens eine künstliche. Ist das ein nur unter Campern bekanntes Zeichen? Was kann diese Blume bedeuten? Wir bleiben dran.

Nach einer guten Nacht und einem Frühstück mit Tostatas und Kaffee aus der Espressomaschine (also der, die man auf die Gasflamme stellt), machten wir uns daran, weiter Funktionen unseres Wohnwagens in Gang zu bringen. Wir fingen mit der Toilette an. Spülwasser einfüllen, Fäkaliengefäß mit etwas Wasser und einer Hygieneflüssigkeit vorbereiten und einsetzen und dann schauen, ob die Spülung funktioniert und das Wasser in der Box landet. Geht.

Dann wurde der Frischwassertank gefüllt und ausprobiert, ob aus dem Hahn am Spülbecken und aus dem vom Waschbecken Wasser fließt. Geht, aber....:

der Wohnwagen hat nicht nur einen Abfluss, der auf der linken Seite unter dem Bad herauskommt, sondern einen zweiten unter der Küchenzeile. Wir waren auf nur einen Abfluss eingestellt und haben deshalb auch nur einen Schmutzwasserkanister dabei und das ist ein großer mit 20l. Besser wären wohl zwei mit 10l oder am Besten nur ein Abfluss. Wir haben jetzt den Schmutzwasserkanister unter dem Küchenabfluss stehen und eine Kunststoffbox unter den Waschbeckenabfluss. Mal sehen, wie das weitergeht.

Die Spüle ist damit jedenfalls funktionstüchtig und wurde auch schon zum Waschen von Erdbeeren genutzt. Die gab es heute Mittag mit Joghurt.

Das Klo geht auch, wurde aber noch nicht eingeweiht. Mal sehn, wer von uns beiden als erster auf dem Wohnithron sitzen wird. Ist eh nur für Notfälle und „Klein“ gedacht. Die Sanitäranlagen hier am Platz sind nämlich sehr sauber und diverse Geruchskulissen will man nicht im Wohni haben.

Apropos Wohni, wir brauchen noch einen Namen für das mobile Hosihausen. Wer einen Vorschlag hat, immer her damit.

Am Nachmittag waren wir mit den Fahrrädern in Beilngries im Edeka zum Einkaufen, danach gab es dann Abendessen: Zucchini mit Räuchertofu.

Wir hatten heute 32° im Schatten und morgen soll es noch heißer werden. Wir haben für morgen einen Tag am Kratzmühlensee geplant. Mal sehen, wie es dann kommt.

Was uns auffiel: Überraschungen sind immer möglich und plötzlich hat man nasse Füße. Mückenstiche sind lästig und 51° ganz schön heiß (Anmerkung Dirk).

Heute haben wir erst mal unserem Amarok etwas Auslauf gegönnt. Wir waren in geheimer Mission unterwegs. Das Ziel: Liegestühle!

Zuerst versuchten wir es in Beilngries in dem Baumarkt Sölder. Leider ohne Erfolg. Der nächste Anlaufpunkt war die Kreisstadt Eichstätt. Wir fanden einen Obi, der keine schönen Stühle hatte und einen Rewe, bin welchem wir gleich unsere Einkäufe erledigten.

Ich fragte einen einheimischen Wohnmobilfahrer, wo man hier in Eichstätt wohl Campingbedarf bekommen kann. Er lag unter seinem Wohnmobil mit zwei Sprühdosen und sprühte mit ihnen den Unterboden ein. Auf meine Frage unterbrach er kurz die Arbeit und sagt dann: “Camping? Im Obi!“ Ich: „Noch sonst wo?“ Er: „Nö“. Sollte der Traum vom Liegestuhl gestorben sein?

Nach einer Recherche im Internet bekamen wir heraus, dass die Fritz Berger Camping Zentrale in Neumark nur 36 Fahrminuten von Eichstätt entfernt ist. Wir schauten und kurz an und waren uns einig: da geht es hin. Dort angekommen, fanden wir tatsächlich einen Liegestuhl, mit dem man auch gut an einem Tisch sitzen kann und der ein separates Beinteil zum Anknipsen hat. Dies kann man dann nutzen, wenn man mit dem Stuhl in die Liegeposition geht, damit die Beine nicht so dumm nach unten runterhängen.

Wir nahmen zwei Stühle und zwei dazu passende Beinteile mit und machten uns auf den Rückweg. Von Neumark nach Beilngries ist es auch nur etwas mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit.

Wieder am Wohnwagen angekommen packten wir nicht die Liegestühle aus, sondern wir machten uns an das Abendessen (eigentlich Mittagessen). Heute war Pizza angesagt. Der Teig bestand aus Tunfisch mit Ei (1 Dose Thuna + 1 Ei), der Belag aus Salami, Schinken und Käse. Das musste auch alles aufgebraucht werden, da es seit Eichstätt auf der Ladefläche des Amarok wohnte. Ich sage nur „30° im Schatten“.

Was uns auffiel: kein Internet haben, ist OK. Aber einen Hotspot angeboten zu bekommen, der keinen Durchsatz hat, nervt gewaltig.

Die erste Nacht im Wohnwagen lief ruhig und lang. Ganz untypisch für uns beim Campen sind wir erst gegen 8:30 Uhr wachgeworden und aufgestanden.

Nach dem Frühstück holten wir unsere Fahrräder aus dem Amarok raus und machten sie fahrbereit. Dazu mussten noch leichte Modifikationen an unserer Standluftpumpe vorgenommen werden. Wir packten unsere Sachen und machten und los auf den Altmühl Radweg Richtung Kidingen.

Der Weg ist sehr schön zu fahren, größten Teils auf feinem, festgefahrenen Kalkschotter aber auch auf geteerten Abschnitten. Kurz vor Kidingen geht es etwas Berg auf und dann wieder leicht abschüssig in das Städchen.

Dort angekommen erblickten wir einige Hotels und Gasthäuser und einen Bäcker, bei dem es Mittagstisch gab - der scheinbar gut angenommen wurde - und dem auch ein ein Nahkauf angeschlossen war. Dort besorgten wir noch die ein und andere Kleinigkeit und fuhren wieder zurück zu unserem Wohnwagen.

Am Nachmittag beschlossen wir dann mit den Rädern in die andere Richtung zu fahren und machten uns auf den uns vertrauten Weg nach Beilngries. Dort kehrten wir auf eine Coca Cola in das Wirtshaus Zur Gams ein.

Nachdem wir ausgetrunken hatten machten wir uns auf den Rückweg.

Auf dem Campingplatz angekommen fingen wir an das Abendessen zu kochen. Zehn Möhren und vier Wiener sollten uns sättigen. Für die Zubereitung war die Wockpfanne des Cobb vorgesehen. Also Möhren und Würstchen in Scheiben geschnitten und den Cobb mit sieben Grillbrickets bestückt und angezündet und gewartet. Die Brickets wollten nicht so richtig durchglühen und der Hunger stellte dann schon mal die Wokpfanne drauf. Es dauerte ewig, bis das Öl heiß wurde und bis die Möhren einigermaßen weich waren vergingen gefühlt Jahrzente.

Während wir auf die Möhren warteten, kamen wir mit den Nachbarn zur Linken ins Gespräch. Dabei kam es dazu, dass wir ihr Wohnmobil und sie unseren Wohnwagen besichtigten.

Obwohl das Wohnmobil außen riesig aussieht und einen immensen Platz zum Verstauen hat, so ist es innen doch teilweise sehr beengt. Das zeigt sich darin, dass es in der Küchenzeile nur Platz für den Herd und die Spüle gibt, aber keinen für eine Ablage. Der Sitzbereich ist durch die drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze sehr geräumig und nimmt gefühlt über ein Drittel des Wohnmobils ein. Gegenüber der Küchenzeile ist die Dusche, welche rund in den Raum reinragt und kaum Platz zwischen sich und der Küchenzeile läßt. Um in eins von den zwei Betten zu gelangen, die das hintere Drittel des Wohnmobils komplett einnehmen, müssen drei große Stufen erklommen werden um in den Gang zwischen den Betten zu gelangen.

Nach der Besichtigung redeten wir noch ein wenig und dann war unser Essen fertig.

Was uns auffiel: Der Campingluxus wäre perfekt mit Liegestühlen. (Anmerkung Alex: „Pfff“)

Heute ging es los. Unsere erste Tour mit dem Wohnwagen. Unser Ziel: 10 Tage Altmühltal.

Angefangen hat alles im April, als wir uns den Traum von einem Wohnwagen erfüllt haben. Da der Wohnwagen unter unseren Carport passen sollte, kam nur ein Modell mit Hubdach in Frage. Nach dem Besuch einer Caravanmesse und diversen Recherchen entschieden wir uns für eine Silver von Trigano. Letztendlich wurde es ein Silver Evasion 430 LJ, den wir Ende Juni beim Händler abholen konnten.

Die Fahrt ins Altmühltal dauerte aufgrund vieler Baustellen und ein bis drei Unfällen länger als geplant. Ganze vier Stunden waren wir unterwegs und erreichten den Campingplatz Kratzmühle noch gerade so vor der Mittagsruhe. Dafür wurden wir mit einem herrlichen Stellplatz direkt an der Altmühl belohnt. Wir konnten den Wohnwagen quer zur Altmühl stellen, so dass wir unter der Markise sitzend den Fluss direkt vor uns haben. Am Nachmittag füllte sich der Campingplatz immer mehr und wir bekamen auch zur Linken neue Nachbarn, die bis Freitag da sind.

Wir hatten uns diesen Campingplatz ganz bewußt herausgesucht. Vor zwei Jahren waren wir mit dem Zelt schon einmal ein paar Tage hier und es hatte uns sehr gut gefallen. Zur Kratzmühle gehört auch ein kleines Nacherholungsgebiet mit dem Krazmühlsee, in dem man herrlich schwimmen kann, und dem Restaurant Seeblick am See. Mit dem Fahrrad hat man es 5,5 km nach Kinding in Richtung Autobahn und 4,5 km nach Beilngries.

Der Aufbau des Wohnwagens ging erfreulich schnell, was zum einem großen Teil auch daran lag, das die Stellfläche sehr eben war und zum anderen an der guten Einweisung unseres Wohnwagenhändlers.

Wohnwagen steht, Markise steht, Amarok steht.
Wohnwagen steht, Markise steht, Amarok steht.

Am Abend gingen wir ins Restaurant Kratzmühle und aßen eine Kleinigkeit. Danach gingen wir Richtung Beilngries spazieren.

Was uns auffiel: Wir benötigen Stühle, die man auch als Liegestuhl verwenden kann. Ich war auf meinem Stuhl eingeschlafen und hatte dann Genickschmerzen, da bei unseren Stühlen die Lehne nicht hoch genug ist.