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Augen auf und Regen. Zwar nicht stark, aber ausdauernd es regnete eigentlich bis auf ein paar Minuten vom Morgen bis um 20:00 Uhr am Abend.

Es regnete ohne Wind strack von oben und so konnten wir das Frühstück unter unserer Markise genießen. Richtig kalt wurde es auch nicht. Beim Frühstück hatten wir 19 Grad und es wurden am Nachmittag 22 Grad. Auch die zwölfköpfige Entenfamilie besuchte und wieder und staubte noch Reste von den Brötchen ab.

Heimisches Resteverwertungsgremium
Heimisches Resteverwertungsgremium

Samstag ist heute, dass heißt, wir mussten für zwei Tage einkaufen und auch neues Wasser zum Trinken besorgen. Also machten wir uns im Amarok auf Achse. Dieser hat heute Geburtstag. Ein Jahr lang wird er nun schon von Alex gehegt und gepflegt, der Wolf. Wolf? Ja, Wolf. Amarok oder auch Amaruq ist bei den Inuit ein einsam durch die Polarregion streifender, riesiger Wolf aus ihren Mythen. Deshalb sagt Alex auch immer liebevoll „Wölfchen“ zu ihm.

Wir fuhren nach Neumarkt, einer recht großen Stadt in der Nähe. Bummelten etwas durch das große Einkaufszentrum und ich kaufte mir einen Lego Blockhead, das sind kleine globale Figuren aus Lego, mit dem Aussehen von Darth Vader aus Star Wars. Praktischerweise gab es in dem Einkaufszentrum auch ein Rewe und so konnten wir unsere Wochenendeinkäufe gleich dort erledigen.

Zurück am Wohni versuchte ich den Brauchwasserabfluss der Küche mit Hilfe von ein paar dünnen Rohren auf die andere Seite des Wohnwagens zu dem Brauchwasserabfluss des Waschbeckens zu verlegen. Das Vorhaben scheiterte aber kläglich, da ich schon in der Mitte des Wohnwagens mit dem Rohr zu niedrig war, um in den Brauchwasserkanister hineinzukommen. Also brauchen wir dann doch wohl einen zweiten Brauchwasserkanister. Schade.

Nach der Aktion testeten wir unsere neue Kaffeekanne, einen Perlator. In der Kanne befindet sich ein Behälter, in den das Kaffeepulver gefüllt wird. In die Kanne kommt dann so viel Wasser hinein, bis es kurz unterhalb des Behälters steht. Der Behälter selber steht auch einem Fuß in der Kanne, durch den das Wasser, wenn es kocht aufsteigt und dann von oben durch den Kaffeebehälter nach untern zurück fließt. Kurz und knapp: kocht das Wasser, sind die 1,5 l Kaffee fertig. Das funktioniert jedenfalls hervorragend und der Kaffee ist sehr gut.

Der Perlator
Der Perlator

Zum Abendessen hatten wir frische Champions mit Ei und Rucola. Auch sehr lecker; vor allem, wenn noch etwas Knoblauchöl dran ist.

Was uns auffiel: Sucht man Plastikblumen - also so welche in einem Blumentopf, so verstecken sie sich. Wir wollten eine für unseren Tisch besorgen, um zu ergründen, was es damit auf sich hat.

Wir bleiben dran.

Heute hatten wir 34 Grad im Schatten. Dieser Hitze konnte nicht entflohen werden. Auch der Wohni hatte dann eine Innentemperatur von 31 Grad aber ohne Lüftchen. Unter der Markise ging es gerade so.

Nichtsdestotrotz sind unsere liebsten Nachbarn auch wieder erschienen:

Wohl ein Entenpärchen.
Wohl ein Entenpärchen.

Was tut man bei Hitze? Na klar, man setzt sich auf das Rad, denn Fahrwind kühlt. Außerdem wollten wir heute Abend etwas auf den Grill hauen und so mussten wir noch einkaufen. Räder genommen und ab nach Beilngries.

Fahrtwind war da, Gegenwind auch aber kaum Luft zum Atmen. Noch nie waren die 5,5 km Radweg länger als heute. Es waren auch kaum Menschen auf dem Weg unterwegs, weder Wanderer noch Fahrradfahrer. In Beilngries kamen wir pünktlich zur Mittagspause der meisten Geschäfte an. Das EDEKA hatte auf und wir fanden auch einen Metzger. Der Rückweg zog sich erneut wie Kaugummi.

Am Campingplatz angekommen belohnten wir uns mit einer Melone mit Joghurt. Danach gingen wir zum See gegenüber und suchten uns ein schönes Plätzchen im Schatten.

Zum Abendessen wurde unser Grill angefeuert mit heute mal zehn Grillbrikets, damit es genug Hitze zum Grillen gab. Als der Grill dann soweit war kamen zwei schöne Lammlachse drauf. Dazu gab es Salat.

Fast wie im Restaurant.
Fast wie im Restaurant.

Und hier noch mal unseren Wohni aus der Entenperspektive

Oh, wer sitzt denn da?
Oh, wer sitzt denn da?

Was uns auffiel: Viele Camper haben eine Blume auf dem Tisch stehen. Meistens eine künstliche. Ist das ein nur unter Campern bekanntes Zeichen? Was kann diese Blume bedeuten? Wir bleiben dran.

Nach einer guten Nacht und einem Frühstück mit Tostatas und Kaffee aus der Espressomaschine (also der, die man auf die Gasflamme stellt), machten wir uns daran, weiter Funktionen unseres Wohnwagens in Gang zu bringen. Wir fingen mit der Toilette an. Spülwasser einfüllen, Fäkaliengefäß mit etwas Wasser und einer Hygieneflüssigkeit vorbereiten und einsetzen und dann schauen, ob die Spülung funktioniert und das Wasser in der Box landet. Geht.

Dann wurde der Frischwassertank gefüllt und ausprobiert, ob aus dem Hahn am Spülbecken und aus dem vom Waschbecken Wasser fließt. Geht, aber....:

der Wohnwagen hat nicht nur einen Abfluss, der auf der linken Seite unter dem Bad herauskommt, sondern einen zweiten unter der Küchenzeile. Wir waren auf nur einen Abfluss eingestellt und haben deshalb auch nur einen Schmutzwasserkanister dabei und das ist ein großer mit 20l. Besser wären wohl zwei mit 10l oder am Besten nur ein Abfluss. Wir haben jetzt den Schmutzwasserkanister unter dem Küchenabfluss stehen und eine Kunststoffbox unter den Waschbeckenabfluss. Mal sehen, wie das weitergeht.

Die Spüle ist damit jedenfalls funktionstüchtig und wurde auch schon zum Waschen von Erdbeeren genutzt. Die gab es heute Mittag mit Joghurt.

Das Klo geht auch, wurde aber noch nicht eingeweiht. Mal sehn, wer von uns beiden als erster auf dem Wohnithron sitzen wird. Ist eh nur für Notfälle und „Klein“ gedacht. Die Sanitäranlagen hier am Platz sind nämlich sehr sauber und diverse Geruchskulissen will man nicht im Wohni haben.

Apropos Wohni, wir brauchen noch einen Namen für das mobile Hosihausen. Wer einen Vorschlag hat, immer her damit.

Am Nachmittag waren wir mit den Fahrrädern in Beilngries im Edeka zum Einkaufen, danach gab es dann Abendessen: Zucchini mit Räuchertofu.

Wir hatten heute 32° im Schatten und morgen soll es noch heißer werden. Wir haben für morgen einen Tag am Kratzmühlensee geplant. Mal sehen, wie es dann kommt.

Was uns auffiel: Überraschungen sind immer möglich und plötzlich hat man nasse Füße. Mückenstiche sind lästig und 51° ganz schön heiß (Anmerkung Dirk).

Heute haben wir erst mal unserem Amarok etwas Auslauf gegönnt. Wir waren in geheimer Mission unterwegs. Das Ziel: Liegestühle!

Zuerst versuchten wir es in Beilngries in dem Baumarkt Sölder. Leider ohne Erfolg. Der nächste Anlaufpunkt war die Kreisstadt Eichstätt. Wir fanden einen Obi, der keine schönen Stühle hatte und einen Rewe, bin welchem wir gleich unsere Einkäufe erledigten.

Ich fragte einen einheimischen Wohnmobilfahrer, wo man hier in Eichstätt wohl Campingbedarf bekommen kann. Er lag unter seinem Wohnmobil mit zwei Sprühdosen und sprühte mit ihnen den Unterboden ein. Auf meine Frage unterbrach er kurz die Arbeit und sagt dann: “Camping? Im Obi!“ Ich: „Noch sonst wo?“ Er: „Nö“. Sollte der Traum vom Liegestuhl gestorben sein?

Nach einer Recherche im Internet bekamen wir heraus, dass die Fritz Berger Camping Zentrale in Neumark nur 36 Fahrminuten von Eichstätt entfernt ist. Wir schauten und kurz an und waren uns einig: da geht es hin. Dort angekommen, fanden wir tatsächlich einen Liegestuhl, mit dem man auch gut an einem Tisch sitzen kann und der ein separates Beinteil zum Anknipsen hat. Dies kann man dann nutzen, wenn man mit dem Stuhl in die Liegeposition geht, damit die Beine nicht so dumm nach unten runterhängen.

Wir nahmen zwei Stühle und zwei dazu passende Beinteile mit und machten uns auf den Rückweg. Von Neumark nach Beilngries ist es auch nur etwas mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit.

Wieder am Wohnwagen angekommen packten wir nicht die Liegestühle aus, sondern wir machten uns an das Abendessen (eigentlich Mittagessen). Heute war Pizza angesagt. Der Teig bestand aus Tunfisch mit Ei (1 Dose Thuna + 1 Ei), der Belag aus Salami, Schinken und Käse. Das musste auch alles aufgebraucht werden, da es seit Eichstätt auf der Ladefläche des Amarok wohnte. Ich sage nur „30° im Schatten“.

Was uns auffiel: kein Internet haben, ist OK. Aber einen Hotspot angeboten zu bekommen, der keinen Durchsatz hat, nervt gewaltig.

Die erste Nacht im Wohnwagen lief ruhig und lang. Ganz untypisch für uns beim Campen sind wir erst gegen 8:30 Uhr wachgeworden und aufgestanden.

Nach dem Frühstück holten wir unsere Fahrräder aus dem Amarok raus und machten sie fahrbereit. Dazu mussten noch leichte Modifikationen an unserer Standluftpumpe vorgenommen werden. Wir packten unsere Sachen und machten und los auf den Altmühl Radweg Richtung Kidingen.

Der Weg ist sehr schön zu fahren, größten Teils auf feinem, festgefahrenen Kalkschotter aber auch auf geteerten Abschnitten. Kurz vor Kidingen geht es etwas Berg auf und dann wieder leicht abschüssig in das Städchen.

Dort angekommen erblickten wir einige Hotels und Gasthäuser und einen Bäcker, bei dem es Mittagstisch gab - der scheinbar gut angenommen wurde - und dem auch ein ein Nahkauf angeschlossen war. Dort besorgten wir noch die ein und andere Kleinigkeit und fuhren wieder zurück zu unserem Wohnwagen.

Am Nachmittag beschlossen wir dann mit den Rädern in die andere Richtung zu fahren und machten uns auf den uns vertrauten Weg nach Beilngries. Dort kehrten wir auf eine Coca Cola in das Wirtshaus Zur Gams ein.

Nachdem wir ausgetrunken hatten machten wir uns auf den Rückweg.

Auf dem Campingplatz angekommen fingen wir an das Abendessen zu kochen. Zehn Möhren und vier Wiener sollten uns sättigen. Für die Zubereitung war die Wockpfanne des Cobb vorgesehen. Also Möhren und Würstchen in Scheiben geschnitten und den Cobb mit sieben Grillbrickets bestückt und angezündet und gewartet. Die Brickets wollten nicht so richtig durchglühen und der Hunger stellte dann schon mal die Wokpfanne drauf. Es dauerte ewig, bis das Öl heiß wurde und bis die Möhren einigermaßen weich waren vergingen gefühlt Jahrzente.

Während wir auf die Möhren warteten, kamen wir mit den Nachbarn zur Linken ins Gespräch. Dabei kam es dazu, dass wir ihr Wohnmobil und sie unseren Wohnwagen besichtigten.

Obwohl das Wohnmobil außen riesig aussieht und einen immensen Platz zum Verstauen hat, so ist es innen doch teilweise sehr beengt. Das zeigt sich darin, dass es in der Küchenzeile nur Platz für den Herd und die Spüle gibt, aber keinen für eine Ablage. Der Sitzbereich ist durch die drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze sehr geräumig und nimmt gefühlt über ein Drittel des Wohnmobils ein. Gegenüber der Küchenzeile ist die Dusche, welche rund in den Raum reinragt und kaum Platz zwischen sich und der Küchenzeile läßt. Um in eins von den zwei Betten zu gelangen, die das hintere Drittel des Wohnmobils komplett einnehmen, müssen drei große Stufen erklommen werden um in den Gang zwischen den Betten zu gelangen.

Nach der Besichtigung redeten wir noch ein wenig und dann war unser Essen fertig.

Was uns auffiel: Der Campingluxus wäre perfekt mit Liegestühlen. (Anmerkung Alex: „Pfff“)